In zwei Gruppen besuchten Schülerinnen und Schüler der 9. Klassen die Erlebniswerkstatt Buchdruck-Museum Soltau e.V. in der provisorischen Keller-Werkstatt in der Winsener Straße 34 B, gleich unter dem Zentralen Kriminaldienst. Nach ihrem Maskottchen, der Bleilaus Guddi Gutenberg, nennen sich die Aktiven des Vereins „Bleiläuse“.
Reinhard Riedel, gelernter Schriftsetzer, zeigte den jungen Besuchern die Werkzeuge seiner Zunft und erklärte die drei grundlegenden Schriftarten Antiqua, Grotesk und Fraktur. Dann legten die Schülerinnen und Schüler mit den von Gutenberg erfundenen Winkelhaken los und setzten Buchstabe für Buchstabe. Sie zogen mit Pinzetten aus Steckschriftkästen jene heraus, die für ihre Namen notwendig waren. Schriftsetzer-Meister Dieter Janßen und Drucker Fritz van Rechtern gaben Hilfestellung. Stolz zeigte eine Schülerin ihr Erstlingswerk ihrer Kunstlehrerin Frau Hain: „Mein Name, spiegelverkehrt selbst gesetzt!“
Damit ein fertiger Satz zusammenhält, muss er mit einer Kolumnenschnur „ausgebunden“ werden. Das schafften die Gäste nach kurzer Einleitung eigenständig. Schließlich druckten sie ihr Werk auf der Abziehpresse, sodass alle ihre Ergebnisse mit nach Hause nehmen konnten. Drucker Fritz van Rechtern lobte die Jugendlichen: „Das hat viel Spaß gemacht! Alle haben sich schnell in die Technik hineingedacht und geschickt angestellt. Sobald die Erlebniswerkstatt in der Kirchstraße 2 fertig ist, können die jungen Leute auch große Plakate für Abschlussfeiern oder Projekte setzen und drucken.“ Die Bleiläuse haben seit kurzem eine eigene Webseite und laden alle Interessierte auch zum virtuellen Besuch ein: www.buchdruckmuseum-soltau.de